Entspannung kurz erklärt. Angebot in Augsburg-Mering

Entspannungsverfahren

Entspannung ist in unserer Gesellschaft etwas Seltenes geworden. Wir leben in einer Welt, die sich auf Leistung spezialisiert hat. Schon Kindern wird beigebracht, dass sie nur dann akzeptabel sind, wenn sie in der Schule Ziele erreichen oder sogar besser sind als die Anderen. Die Eltern werden verunsichert und die Kinder unter Druck gesetzt. Das „dolce far niente“ – wie es im Italienischen heißt, das „süße Nichtstun“ ist in unserer Kultur verpönt.

Entspannen ist aber mehr als Nichtstun. Entspannen lernen die Wenigsten. Und wenn wir es als Kinder noch konnten, dann ging es mit der Zeit verloren. Immer sind wir beschäftigt, wenn nicht körperlich, dann geistig. Da ist so viel, was wir erreichen sollten, erledigen müssen oder nicht vergessen dürfen. Viele Menschen denken, wenn sie in der Badewanne liegen oder spazieren gehen oder Sport treiben, dann würden sie entspannen. Ich frage dann gerne, woran sie denken, wenn sie das tun. Meistens gehen sie irgendwelchen Gedanken nach, die von Sorgen, Projekten oder Aufgaben handeln.
Entspannungsverfahren sind wohltuend
Nun ist es aber so, dass es für das Gehirn egal ist, ob Sie an ein Problem denken oder es gerade meistern wollen. Die körperliche Reaktion ist dieselbe: neuronale Kreisläufe werden aktiviert, hormonelle Prozesse werden aktiviert, die Organe und Muskeln werden aktiviert, alles wird auf Aktion vorbereitet. Diese Aktivierung wird zum Dauerbrenner, der Organismus darf sich nicht ausruhen und das Entspannungssystem kann keine Gegenregulation fahren. Auf Dauer kommt es zu Regulationsstörungen im vegetativen Nervensystem, die sich bei jedem anders äußern können, z.B. als Schlafstörung, Nervosität, Gereiztheit, Verdauungsstörungen, Störungen der Atem- oder Herzfunktion usw.

Um eine Balance von Aktivierungssystem und Entspannungssystem im Körper herzustellen, muss geistige und körperliche Ruhe erreicht werden. Dazu gibt es verschiedene Techniken, die alle wirksam sind, sobald man sie geübt hat. Z.B. Progressive Muskelentspannung (wenn man den Körper nicht gut spürt), Autogenes Training, Atementspannung, Körperreise. Auch Techniken aus östlichen Traditionen sind geeignet, wie z.B. Yoga, Tai Chi, Qi Gong, Meditation. Alle haben gemeinsam, dass sie die Aufmerksamkeit auf den Körper lenken und das Denken reduzieren. Jede/r muss jedoch selbst herausfinden, was zu ihr/ihm am besten passt.

Bei verschiedenen psychischen Störungen ist es sehr wichtig, eine Entspannungstechnik zu erlernen. Ich berate meine PatientInnen in der Sache und gebe in den Sitzungen kleine Kostproben, aber keine ausführlichen Übungsstunden. Dafür gibt es viele gute Angebote bei Kollegen, Kolleginnen, die entsprechende Angebote machen. (Siehe auch Kolleginnen in meiner Praxis hier auf der Homepage)